Gruppen und Stücke
UND. Wer bin ich?
Ein jahrgangs- und abschlussübergreifenden Theaterstück über Familie, Herkunft, Selbstbild und – auch das noch! – den Sinn des Lebens.
Was passiert eigentlich, wenn wir unsere Eltern und Großeltern mal ausführlich zu ihrer Jugend befragen? Erzählen sie alles? Waren sie so wie wir? Und möchte man das wissen? Welche Geheimnisse haben Mama, Papa, Oma, Opa zu verbergen? Und was habe ich damit zu tun? Wie funktioniert eine Hörspielkassette? Kann ein Leben ohne Internet auch schön gewesen sein? Wie haben die alten Leute sich kennen gelernt und warum darf ich nicht bis Mitternacht raus? Ist es cringe, wenn Mama das Wort cringe benutzt? Und: Wer fuhr den Trecker?
In der Schultheaterwoche zeigen wir einen Auszug aus der aktuellen Produktion, die im Mai und Juni 2023 Premiere feiern wird.
Die Jury sagt:
Hut ab! Wir sind begeistert von der Idee einer so großen Koproduktion über jahrgangs- und Schulgrenzen hinweg. Das Schulzentrum Kronshagen zeigt sich in seiner ganzen Bandbreite.
Schulzentrum Kronshagen
Die GemS und das Gymnasium Kronshagen haben sich zusammengeschlossen zu einem gemeinsamen Theaterstück.
Beteiligt sind 5 Spielgruppen aus dem Schulalltag, Chor, Band, Technikteam und ein sehr großes Helferinnen- und Helferteam aus allen Jahrgängen.
Wer bist du?
Die Fragen der Schultheaterwoche zum Thema Schultheater.Rollen waren der Ausgangspunkt fu?r unsere Szenen. Es ergaben sich daraus schnell neue Fragen, die wir auf unser Leben bezogen:
Wer sind wir eigentlich? Was ist eigentlich unsere wahrhaftige Identität und gibt es die und in welchen Momenten? Oder bleibt unser Leben nicht eine Aneinanderreihung von Rollen, die wir spielen in Familie, der Anpassungsmaschine Schule und in der Gesellschaft? Manchmal geschieht es nacheinander oder auch gleichzeitig, wenn etwa unsere virtuelle Rolle die Hauptrolle und manchmal die Diva unseres Lebenstheaters wird. Ausgehend von autobiografischen Bezu?gen sind wir zu verschiedenen Szenen fu?r eine Collage gekommen. Wer waren wir? Wer sind wir? Wer werden oder möchten wir sein? Wir möchten euch dazu Gedanken darstellen, die vielleicht weniger persönlich als genereller Art sind und damit fu?r euch evtl. auch einen Wiedererkennungswert haben.
Die Jury sagt:
Die eigene Rolle finden! Dem Druck von außen zu widerstehen, die eigene Angst bekämpfen! Wäre es nicht großartig, die Rolle zu haben von der man immer geträumt hat? In ihrem Spiel vertrauet das Ensemble ganz auf die Kraft ihrer spielerischen Interaktion und verweigert alle großen Bühnenmittel.
Gymnasium Wentorf
Wir sind die 11. Klasse des Kunstprofils vom Gymnasium Wentorf. Insgesamt bestehen wir aus 16 Schüler im Alter von 16 bis 18 Jahren.
Wenn ihr irgendwo eine Gruppe von Menschen seht, die hitzig diskutiert, aber dabei auch lacht, könnt ihr euch fast sicher sein, dass wir das sind. Wir mögen es gerne, gesellschaftliche Normen oder eingesessene Systeme kritisch zu hinterfragen und unsere Meinung dazu zu äußern. Zudem sind wir aber auch sehr aufgeschlossen für Neues.
Im Unterricht herrscht eigentlich fast immer eine entspannte Atmosphäre, wir sind als Klasse sehr zusammengewachsen und geben uns stets Support.
Da wir im Kunstprofil sind, wird jetzt bestimmt erwartet, dass wir unsere Kreativität hervorheben. Nun kreativ sind wir auch, zumindest aus unserer Sicht, wenn auch unser Kunstlehrer manchmal eine andere Meinung hat. :)
Man kann auf jeden Fall sagen, dass wir individuell sind, in vielen Bereichen. Ob man das jetzt positiv oder negativ bewerten möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Feststeht aber,
dass wir sehr gespannt auf die kommenden Tage sind und uns freuen ein kleiner
Teil der SchulTheaterWoche SH zu sein.
...und welche Rolle spiele ich?
Für eine Abschlusszeitung wird ein Ranking vorgeschlagen, das die Schülerinnen und Schüler der Klasse mit Rollenzuschreibungen konfrontiert. Diese Zuschreibungen, finden nicht alle lustig - füllen sie doch in ihrem privaten Leben noch ganz andere Rollen. Das Ranking wird veröffentlicht und treibt die inneren Konflikte an. Wie gehen sie damit um?
„… und welche Rolle spiele ich?“ wirft einen Blick in die unterschiedlichen Rollen, denen sich die Schülerinnen und Schüler täglich stellen, sich mit ihnen auseinandersetzen, sie annehmen oder ablehnen, ihre Wege suchen - und finden.
Die Jury sagt:
Rollenspiele, geheime Leidenschaften oder Fähigkeiten - unsere Mitmenschen kennen uns oft nur in einer Rolle. Dass mehr in uns steckt als zum Beispiel "Schüler", "Tochter" oder "Sprayerin" und zu welchen Überraschungen und Konflikten das führen kann, zeigt ihr mit großer Spielfreude in eurer Eigenproduktion, mal witzig, mal berührend.
Landesförderzentrum Sehen
Der Theaterkurs am LFS ist ein Angebot, an dem Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Sehen im Alter von 14-21 Jahren aus ganz Schleswig-Holstein teilnehmen können. Die Teilnehmenden treffen sich zunächst im Herbst für ein Wochenende in Schleswig, um sich gegenseitig kennenzulernen, ein Thema für das Theaterstück auszuwählen oder sich hiermit bereits auseinanderzusetzen. Seit ein paar Jahren können die Schülerinnen und Schüler anschließend im Rahmen einer Online-Schreibwerkstatt an der Entstehung des Theaterstücks mitwirken. Dieses wird dann in einem 10-tägigen Kurs am LFS in Schleswig weiterentwickelt, erarbeitet und am letzten Tag aufgeführt.
Was ist eigentlich...?
Was ist eigentlich…?
… Familie? Komisches Wort! Eine Gruppe Aliens ist auf der Erde gelandet, um die Menschen zu erforschen. Da hören sie ein Wort, das sie nicht verstehen: „Familie“. Ein paar Kinder bieten sich an, den Aliens zu helfen und geben ihnen einen kleinen Einblick, was Familie alles bedeuten kann, in welchen Formen Familien vorkommen und wie wichtig eine Familie ist. Die Aliens erkennen, dass auch sie eine Familie sind.
Die Jury sagt:
Mischpoke oder Patchwork - kunterbunt, fröhlich, laut und auch leise… so kann eine Familie sein. Ob auch die Außerirdischen verstehen, wie man in einer Familie leben kann oder ob sie vielleicht selber eine sind? Wir dürfen gespannt sein!
Grund- und Gemeinschaftsschule Pönitz
Die Theater-AG der Schule Pönitz setzt sich aus Kindern der Klassen 4 und 5 zusammen. Sie treffen sich pro Woche für eine Stunde im Gestaltenraum der Schule und haben viel Spaß am Spielen und sich Ausprobieren. Ihre eigenen Erfahrungen und Ideen zum Thema „Familie“ sind in das Stück eingeflossen.
Die Leitung der Theater-AG hat Anna Kirstein. Sie unterrichtet auch den WPU Gestalten in der Sek 1.
Und sie werden nie wieder frei sein …
Bei der Lektüre des Buches „Das Glaszimmer und ein Brief an den Führer“ von Josef Einwanger stellte sich die Frage: „Wie war das damals im Nationalsozialismus, wenn man so 14, 15 oder 16 Jahre alt war?“ Da schon bald die Vorhabenwoche anstand, und wenn die Deutschlehrerin auch noch Darstellendes Spiel unterrichtet, war schnell klar – das ist das Thema der 8c in der Vorhabenwoche. Wir beschäftigen uns mit dem Leben von Jugendlichen in der Zeit von 1933 bis 1945, schreiben kleine Szenen und bringen sie dann auf die Bühne. Das war natürlich nicht in nur einer Woche zu schaffen und somit wurde aus einer Hälfte des Deutschunterrichts Theaterunterricht.
In Gruppenarbeit wurden die Ideen für die einzelnen Szenen entwickelt und dann auf der Bühne weiter ausgearbeitet. Entstanden ist ein Szenencollage aus acht Szenen, die verbunden werden durch Höreinspielungen mit teilweise O-Tönen von Adolf Hitler oder Heinrich Himmler, aber ebenso von Zeitzeugen oder im Tonstudio der Schule eingesprochenen Texte. Gezeigt werden dabei alle Facetten der Zeit, beginnend mit der Begeisterung für den BDM, über die Erkenntnis, dass aus Freunden Feinde werden, der Widerstand gegen die Machthaber und ihre Gedanken, den Schicksalen jugendlicher Zwangsarbeiter bis hin zum letzten Aufgebot – Schüler, die ihr Land verteidigen sollen.
Die Jury sagt:
In Kooperation mit der Gedenkstätte Gudendorf für sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter an der Westküste macht sich eine 8. Klasse in der Form eines Stationentheaters auf den Weg jugendlichen Alltag im NS-Terror zu erkunden. In einer Collage, die Originaldokumente, Filme, Bilder und Texte geschickt mit auf das Wesentliche reduzierten Spielszenen und chorischen Elementen verknüpft, gelingt ihnen eine überzeugende Darstellung der NS-Zeit aus jugendlicher Sicht.
Gemeinschaftsschule Meldorf
Mutig fanden alle Beteiligten, sich für eine Teilnahme an der
Schultheaterwoche 2023 zu bewerben und umso größer war die Freude, als
dann die Zusage kam. Denn wir sind eine ganz normale
Gemeinschaftsschule-Klasse (die 8c) , die den Deutsch- und Weltkundeunterricht nutzt, um unser Theaterstück einzustudieren.
Im 7. Himmel
Für das Thema Rollen haben wir „Schneewittchen“ als Textgrundlage verwendet. Grundsätzlich übernehmen wir einige Elemente des Originals und geben den Rollen unseren eigenen Touch. Mit unseren Szenen möchten wir das Märchen in ein neues Licht rücken und dabei auf kunstvolle Art Probleme unserer Gesellschaft beleuchten. Thematisch im Fokus stehen Stereotypen und die strengen Schönheitsideale in unserer (Medien-)Gesellschaft, durch die tiefgründige menschliche Werte wie Empathie, Hilfsbereitschaft und Solidarität verloren gehen. Wir hoffen, euch mit unserer ,,Schneewittchen“-Adaption inspirieren zu können.
Die Jury sagt:
Märchen - da ist doch gewiss nichts Neues?! Mitnichten - ein höchst spielfreudiges und experimentierfreudiges Ensemble macht sich auf die unterhaltsame Reise, bekannte Märchen spielerisch neu zu interpretieren, da wird keine Zwergin und auch kein Zwerg zurück gelassen. Wir wollen sehen, wohin diese Reise geht.
Gymnasium Wentorf
Wir sind die 12kumu, was für Kunst und Musik steht und sich in unserem Ensemble widerspiegelt. Kreativität, Spontaneität und Humor sorgen regelmäßig für interessante Szenen im DSP-Unterricht. Obwohl wir ein bunt zusammengewurfeltes Ensemble sind und es oft schwierig ist, sich zu einigen, wachsen wir an dieser Aufgabe. Unsere Arbeit zeichnet sich vor allem durch den reduzierten Einsatz von Sprache und das Experimentieren mit Requisiten aus. Wir sind mit verschiedenen Bühnenformen vertraut und offen für Neues. Wir freuen uns, das letzte Halbjahr DSP mit der Schultheaterwoche abschließen zu dürfen.
Die Bücherdiebin
Es ist die Geschichte einer beständig Überlebenden. Eigentlich ist es nur eine kleine Geschichte und sie beginnt 1938.
Unser Stück "Die Bücherdiebin" ist erarbeitet nach Motiven des Romans von Markus Zusak und handelt von dem Mädchen Liesel, das 1938 in eine Pflegefamilie kommt, weil ihre Eltern Kommunisten sind. Das Einzige, was Liesel von ihrer Familie zurückbleibt, ist ein kleines Büchlein. Damit beginnt ihre Liebe zu Wörtern. Ein Jahr später verstecken die Pflegeeltern dann noch einen jüdischen Dichter im Keller, dem das Schreiben auch die einzige Hoffnung ist. In unserer Inszenierung stellen wir Liesels Liebe zu Wörtern und die Hoffnung, die im Schreiben selbst liegt, den Mechanismen der Nationalsozialisten, durch Sprache zu manipulieren, gegenüber.
Die Jury sagt:
Die Gruppe der Isarnwohld-Schule aus Gettorf schafft es in ihrer Version von "Die Bücherdiebin" durch den Einsatz starker chorischer Elemente, durch Synchronität in Gruppenszenen und durch den Mut zum Einsatz mitunter fast schon krasser Darstellungsformen, die Geschichte des Buches zum Leben zu erwecken. Mit Spielfreude, Energie und Präsenz wird die Produktion dem schwierigen Stoff in jeder Weise gerecht.
Isarnwohld-Schule
Wir sind eine Theater-AG der Isarnwohld-Schule Gettorf und sind zwischen 14 und 16 Jahre alt. Bevor wir mit den Proben begonnen haben, haben wir lange darüber diskutiert, wie wir die einzelnen Figuren darstellen können. Dürfen wir, Jahre später, jung und unerfahren, überhaupt Menschen spielen, die zur Zeit des Nationalsozialismus gelebt haben? Dürfen wir, obwohl wir uns nie ganz in sie hineinversetzen können, stellvertretend für sie sprechen? Die Frage der Rollen hat uns also herausgefordert wie noch nie. Also haben wir uns zunächst intensiv mit den Figuren, mit den Geschichten und den Menschen, die zu der Zeit gelebt haben, beschäftigt. Wir haben Fragen gestellt, die Texte auseinandergenommen, diskutiert, gelesen, und unsere Großeltern gefragt. Wenn wir uns nach dieser ganzen Recherche auf eins einigen konnten, dann darauf: Dass es Geschichten gibt, die erzählt werden müssen.
Fernweh 2.0
Die Klasse 9b der Lernwerft präsentiert ihre Szenencollage "Fernweh 2.0". Das Stück beschäftigt sich mit dem Thema Reisen und den verschieden Aspekten, die zum Thema gehören. Die Zuschauer:innen erwartet eine unterhaltsame und nachdenkliche Reise, die sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken anregt. Die Szenen sind abwechslungsreich und bieten eine Vielzahl an Emotionen. Jede Szene baut auf die vorherige auf und schafft eine einheitliche Geschichte, die sich durch das gesamte Stück zieht.
Die Jury sagt:
Das Reisewetter ist heiter bis wolkig und die 9. Klasse der Lernwerft nimmt das Publikum mit auf eine charmante Reise mit wunderbar musikalischem roten Faden.
Lernwerft Kiel
„Fernweh 2.0“ entstand im Laufe eines halben Jahres unter der Leitung von Susanne Mengelkamp und Thies Wels. Jede 9. Klasse der Lernwerft hat ein halbes Jahr doppelstündig Darstellendes Spiel. Zum Ende des Halbjahres findet eine Theater-Intensivwoche statt, in der nur Theater gespielt und an deren Ende das fertige Stück drei bis vier Mal aufgeführt wird. Zum gewählten Thema werden im Laufe des Halbjahres verschiedene szenische Aufgaben gestellt. Eine Auswahl der entstandenen Szenen werden mit einem roten Faden verbunden und so zu einem Stück zusammengeschrieben.